Saab verkauft seine Sportwagenproduktion an einen US-Investor
Neuen Informationen zufolge soll die Sportwagensparte Spyker des schwedischen Automobilherstellers Saab an den privaten US-Investor North Street Capital verkauft werden. Momentan wird über einen Verkaufspreis von 32 Millionen Euro verhandelt. Jedoch ist sich North Street Capital noch nicht darüber einig, ob die niederländische Luxusmarke wirklich aufgekauft werden soll. Zwar soll der US-Investor in der Lage sein, die nötigen Ressourcen bereitzustellen, allerdings gäbe es noch interne Uneinigkeiten.
Hohe Schulden des schwedischen Autoherstellers
Grund für die Verkaufsmaßnahmen von Saab sind die horrenden Schulden des schwedischen Autobauers. Aktuell hält sich das Unternehmen durch zahlreiche Finanzspritzen über Wasser. Jedoch steht dies derzeit unter großen finanziellen Druck, da versprochene Geldhilfen des chinesischen Autokonzerns Youngman noch nicht eingegangen sind. Als Ursache wird von den Chinesen die komplizierten Behördengänge bezüglich dieses Transfers genannt. Des Weiteren laufen sämtliche Staatshilfen die das Unternehmen erhalten hat aus. Der Staat übernimmt nur noch bis Ende Oktober die Gehaltszahlungen von über 3.500 Saab-Mitarbeitern im Werk Trollhättan in der Nähe von Göteborg. Durch den Verkauf soll zumindest ein kleiner Teil der insgesamt über 750 Millionen Euro Schulden getilgt werden.
Der Ruf von Spyker
Die niederländische Automarke Spyker steht seit mehreren Jahrzehnten zu den besten und renommiertesten Sportwagenhersteller der Welt. Große Popularität erlang er vor allem durch Hollywood. Legendär ist unter anderem der Filmauftritt in The Pink Panther, aber auch in Basic Instinct 2 aus dem Jahr 2005, als das Auto Spyker C8 Laviolette neben Sharon Stone glänzte. Generell steht die Automarke für sehr viel Glanz. Was 1880 als Kutschenbau begann, wurde 1926 bereits schon wieder aufgelöst. Damals hatte der Automobilhersteller weniger Erfolg und scheiterte an der Wirtschaftskrise. Erst im Jahr 2000 wurde das Unternehmen wiederbelebt. Ziel des Autobauers ist nicht die Massenproduktion. Autos werden zum größten Teil nach Kundenaufträgen gefertigt. Dies macht sie zu den teuersten Sportwagen der Welt. Hergestellt werden die Autos in Zeewolde, 65 Kilometer von Amsterdam entfernt.
Der “Schwede” Saab geht mit dem Verkauf nun an seine Goldreserven an, denn das Unternehmen ist seit seiner Neugründe eine Ware Goldgrube. Während im Jahr 2002 gerade einmal 2 Autos verkauft wurden, stiegen die Zahlen in den letzten 9 Jahren extrem in die Höhe. Allerdings ist North Street Capital nicht das erste Unternehmen, welches an Verhandlung über einen Verkauf teilnimmt. Schon in letzter Zeit wurden zahlreiche Verhandlungen mit der Antonow-Firma CPP geführt. Es bleibt abzuwarten wie und wann über die Zukunft des Sportwagenherstellers entschieden wird. Bis dahin hat Saab noch einige Aufgaben zu erledigen.